Nachbarschaftshilfe im Tauschring
Als "gelebte Nachbarschaft" bezeichnen die Mitglieder des
Emscher-Lippe-Tauschringes ihre Aktivitäten. Im
Gemeindezentrum der Christuskirche bestand für Interessierte die Möglichkeit,
sich über das Angebot zu informieren.
Gemeindemitglied Herbert Schlender
ist seit 1996 beim Tauschring aktiv. Das Einzugsgebiet erstreckt sich von
Herne bis Haltern, von den insgesamt 200 Teilnehmern kommt mittlerweile ein
Drittel aus dem Kreisgebiet. Wenn jemand Gartenarbeit liebt, aber das Bügeln
verabscheut, gibt es im Tauschring sicherlich einen anderen Menschen, der
gerne Wäscheberge "abarbeitet". Das Faible fürs Unkrautjäten kann dann in einem
fremden Garten ausgelebt werden. "Dabei muss man nicht unbedingt eins zu eins
tauschen, sondern kann sich für eine erbrachte Tätigkeit sogenannte Blüten
gutschreiben lassen," erklärt Schlender. Damit kann man z. B. einen Kuchen
bekommen. Das Besondere am Emscher-Lippe-Tauschkreis ist, dass er
über keine Verbandsstruktur verfügt. Die Mitglieder besprechen bei ihren
monatlichen Treffen alle anfallenden Fragen. Dort wird auch Kritik oder Lob über
angebotene Leistungen geäußert. Für einen Kostenbeitrag von 8 "" pro Jahr
erhalten Tauschwillige viermal jährlich eine Liste aller Teilnehmer sowie das
"Blütenblatt", in dem alle Angebote aufgelistet sind. Dann wird telefonisch
Kontakt aufgenommen. Im Vordergrund steht für Herbert Schlender der soziale
Aspekt des von der Kirche unterstützten Ringes: "Viele Menschen treffen sich
mittlerweile auch außerhalb der Tauschaktivitäten." Bedauerlich sei jedoch, dass
wenig junge Menschen das Angebot nutzen, oft aus Zeitgründen. Die Untergruppe
Recklinghausen trifft sich jeden zweiten Sonntag um 11 Uhr im Haus des
Kirchenkreises, Limperstraße 15. -br
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